Antitrust

Googles EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Microsofts Cloud-Praktiken

Google files antitrust complaint against Microsoft's cloud licensing practices.

Google erhebt Wettbewerbsbeschwerde gegen Microsoft wegen Cloud-Lizenzpraktiken

In einem bedeutenden Schritt innerhalb der Technologiebranche hat Google eine Wettbewerbsbeschwerde bei den Regulierungsbehörden der Europäischen Union (EU) gegen Microsoft eingereicht und dem Softwaregiganten vorgeworfen, unfaire Lizenzverträge für seine Azure-Cloud-Dienste aufrechtzuerhalten. Diese rechtliche Aktion hebt die anhaltenden Wettbewerbs Spannungen im Markt für Cloud-Computing hervor, wo Google derzeit hinter Microsoft und Amazon rangiert.

Die zentralen Vorwürfe

Berichten zufolge von CNBC behauptet Google, dass Microsoft Lizenzbedingungen auferlegt, die erhebliche Herausforderungen und finanzielle Belastungen für Kunden darstellen, die Windows Server und Office-Produkte auf Infrastrukturen außerhalb von Azure nutzen möchten. Der Vizepräsident von Google Cloud, Amit Zavery, erklärte, dass Microsoft eine erstaunliche Preiserhöhung von 400 % für Kunden verlangt, die Windows Server weiterhin auf konkurrierenden Cloud-Plattformen nutzen wollen, eine Gebühr, die bemerkenswerterweise entfällt, wenn Kunden Azure verwenden.

Kontext der Beschwerde

Diese Beschwerde erfolgt nur wenige Monate, nachdem Microsoft einen Vergleich mit einer von europäischen Cloud-Anbietern unterstützten Branchengruppe erzielt hat. Die Gruppe, bekannt als Cloud Infrastructure Services Providers in Europe (CISPE), hatte ursprünglich 2022 eine ähnliche Beschwerde bei der EU eingereicht, stimmte jedoch zu, diese zurückzuziehen, nachdem Microsoft Zugeständnisse gemacht hatte. Dies erlaubte europäischen Anbietern, Microsoft-Anwendungen und -Dienste auf ihren lokalen Cloud-Infrastrukturen anzubieten. Google wurde jedoch bemerkenswerterweise von diesem Vergleich ausgeschlossen, was Fragen zur Inklusivität von Microsofts Vereinbarungen aufwarf.

Reaktionen der Branche

Als Reaktion auf den Vergleich kritisierten Vertreter von Amazon Web Services die begrenzten Zugeständnisse von Microsoft und erklärten, diese deuteten auf einen fehlenden Willen hin, umfassendere Bedenken zu lösen, die alle Cloud-Kunden betreffen.

Microsofts Position

Microsoft hat seine Unzufriedenheit mit der Beschwerde von Google geäußert. Ein Sprecher des Unternehmens, Robin Koch, bemerkte, dass Microsoft ähnliche Probleme, die von europäischen Cloud-Anbietern angesprochen wurden, einvernehmlich gelöst habe, und deutete an, dass Googles Intervention ein Versuch sei, den Streit neu zu entfachen, anstatt ihn zu lösen. „Wir erwarten, dass Google ebenfalls nicht in der Lage sein wird, die Europäische Kommission zu überzeugen“, erklärte Koch in einem Interview mit The Verge.

Umfassendere Wettbewerbsprüfungen

Die Situation hat umfassendere Implikationen, da Microsoft nicht nur in der EU, sondern auch im Vereinigten Königreich unter rechtlicher Beobachtung steht, wo die Regulierungsbehörden die Lizenzpraktiken sowohl von Microsoft als auch von Amazons Cloud-Angeboten untersuchen. Darüber hinaus prüft die Federal Trade Commission (FTC) in den Vereinigten Staaten die KI-Investitionen dieser Tech-Giganten und untersucht deren Verbindungen zu Cloud-Diensten.

Fazit

Diese jüngste Entwicklung unterstreicht eine entscheidende Phase im laufenden Kampf um Dominanz im Cloud-Sektor, wobei Regulierungsbehörden weltweit zunehmend auf Lizenzpraktiken und den Wettbewerb zwischen großen Technologieunternehmen achten.

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