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Apple gegen Epic: Die Herausforderung der alternativen App-Stores auf iOS

A visual comparison of Apple's App Store and Epic Games Store on iOS.

Der Traum von einem erfolgreichen Epic Games Store auf iOS klingt wie eine Oase: ein florierender alternativer App Store, der außerhalb von Apples geschlossenen Gärten existiert, wo Entwickler nicht Apples viel höhere Provisionen für In-App-Käufe bezahlen müssen und wo sie jeden Zahlungsdienstleister ihrer Wahl verwenden können. Der Epic Store wurde letzte Woche in der Europäischen Union eröffnet – dank neuer Vorschriften, die iOS geöffnet haben – und wird voraussichtlich ein Segen für Epic und seinen Dauerbrenner Fortnite sein.

Herausforderungen für den Epic Games Store

Es ist jedoch ungewiss, ob Epic in der Lage sein wird, den Store über seine eigenen erfolgreichen Titel hinaus auszubauen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ein dynamisches Ökosystem von Drittentwicklern zu fördern, aber es könnte ein steiniger Weg sein, um einkommenssensibele Entwickler dazu zu bewegen, zum Epic Games Store zu wechseln.

Bob Roberts, der Entwickler von Roundguard im Indie-Spielestudio Wonderbelly Games, äußert sein Bedauern über die Situation und sagt: „Es scheint einfach ein Verlustgeschäft für Apple, Entwickler und Verbraucher zu sein. Es macht das Leben nur komplexer und verwirrender, ohne die Situation wirklich zu verbessern, wie es sich die Leute vorgestellt haben.“

Verständnis der Kosten

Auch wenn der Epic Games Store in einigen Aspekten bessere Konditionen anbieten mag, stehen die Entwickler – einschließlich Epic selbst – weiterhin vor erheblichen Gebühren von Apple. Um ein Spiel außerhalb des Apple App Store legal verkaufen zu können, müssen die Entwickler eine einmalige Installationsgebühr von 50 Eurocent pro Benutzer und Jahr bezahlen, sobald eine festgelegte Anzahl von Downloads erreicht ist. Darüber hinaus müssen Entwickler, die Benutzer mit Käufen außerhalb der App verbinden möchten, eine Provision von 10 Prozent auf alle Verkäufe zahlen, einschließlich Verkäufen, die auf anderen Plattformen durchgeführt wurden. Darüber hinaus haben die Entwickler eine 5-prozentige Provision für alle Käufe, die innerhalb eines Jahres nach der Installation getätigt werden.

Zusätzlich zu diesen Gebühren müssen sie auch die Gebühren des Betreibers des entsprechenden Marktplatzes berücksichtigen. Für Epic bedeutet dies eine Gebühr von 12 Prozent – ein erheblicher Rabatt, aber eine gewaltige Belastung, wenn man sie mit den Kosten von Apple kombiniert.

Vergleich der Gebührenstrukturen

Im Vergleich der Kosten, die mit dem Betrieb über den App Store versus den Epic Games Store verbunden sind, werden die Unterschiede deutlich. Entwickler, die bei Apple bleiben, zahlen bis zu 30 Prozent Provision auf alle In-App-Käufe sowie eine Gebühr von bis zu 25 Prozent auf Käufe, die über externe Links getätigt werden, allerdings ohne eine jährliche Installationsgebühr pro Nutzer, was besonders für Free-to-Play-Spiele vorteilhaft ist.

Wer könnte verlieren?

Die Belastung scheint größer zu sein für Entwickler, die kein Mega-Hit-Franchise wie Fortnite besitzen. Steeve Allison, der GM des Epic Games Store, erläutert, dass ein Entwickler unter Apples aktuellen Vorschriften Kosten für jedes einzelne Update einer App verursachen könnte, unabhängig von der Herkunft der Downloads. Beispielsweise würde bei einem Spiel, das eine Milliarde Downloads erreicht, jedes Update die Installationsgebühr auslösen, was es „unhaltbar“ macht.

Derzeit scheinen die Bedingungen von Apple für größere Unternehmen wie Epic sowie für Entwickler, die keine Einnahmen erzielen, handhabbar zu sein. Entwickler von kostenlosen Apps, die nicht monetarisiert werden, entkommen der Gebühr pro Nutzer, und kleinere Entwickler profitieren von einer dreijährigen Karenzzeit ohne Gebühren, solange ihr jährlicher Umsatz unter 10 Millionen Euro bleibt. Allerdings erscheint dieses strategische Konzept ungünstig für kleinere Entwickler, die die gleichen Belastungen wie Giganten wie Epic tragen sollen.

Der Ruf nach alternativen Vertriebskanälen

Inmitten dieser herausfordernden Landschaft birgt die Idee alternativer App-Vertriebskanäle für viele Entwickler eine gewisse Hoffnung. Raffaele D’Amato, der Schöpfer von Arcadia - Watch Games, äußert seine Enttäuschung über den aktuellen Zustand des App Store, den er für überflutet mit veralteten Anwendungen hält. „Alternative Stores könnten sicherlich eine größere Sichtbarkeit für Apps bieten, die es wirklich verdienen“, bemerkte er.

Epics Kämpfe um das Interesse der Entwickler

Obwohl Epic aktiv mit den 250 besten mobilen Entwicklern über die Platzierung von Apps im Epic Games Store kommuniziert, ist die Resonanz überwiegend lauwarm gewesen. Große Entwickler wie EA, King, Scopely, Supercell und TiMi halten sich weitgehend zurück, wenn es um die Teilnahme an Epics Initiative geht.

Blick in die Zukunft

Obwohl die Rentabilität des iOS Epic Games Store noch weit entfernt von einer Realisierung sein mag, während der PC-Store noch nicht die Gewinnschwelle erreicht hat, bleibt das Unternehmen optimistisch, bis Dezember eine kuratierte Auswahl von Drittanbieter-Spielen in seinem mobilen Bereich zu launchen. Dieses Bemühen kommt zusätzlich zu der Aufrechterhaltung einer Präsenz auf Android, das derzeit eine einladendere Umgebung bietet.

Letztlich könnte Epic durch die Eröffnung eines eigenen Stores zwar die Kontrolle über seine Zukunft übernehmen und anderen Entwicklern Türen öffnen, aber Apples fortgesetzte Aufsicht und strenge Vorschriften stellen nach wie vor erhebliche Herausforderungen dar. Der Kampf um die Kontrolle über die App-Verteilung auf mobilen Plattformen scheint noch lange nicht vorbei zu sein.

Fazit

Mit beträchtlicher Ungewissheit über die Zukunft des Epic Games Store auf iOS stehen Entwickler vor gewaltigen Hindernissen. Während der Wunsch nach alternativen Methoden der App-Verteilung stark ist, bleibt die praktische Umsetzung von Komplikationen durchzogen. Während sich die Situation entwickelt, kann man nur beobachten, wie Epic das komplexe Netz, das von Apples Regulierungslandschaft gewebt wurde, verhandelt.

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