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Apple führt neue 20%-Kommission für EU-Entwickler ein: Was Sie wissen müssen

Apple logo with EU flag representing new App Store rules

Apples App Store-Regeln in der EU unter Beschuss

In einem bedeutenden Schritt ändert Apple seine App Store-Regeln als Reaktion auf regulatorische Anforderungen der EU, nachdem im Juni Vorwürfe wegen Verstoßes gegen das Gesetz über digitale Märkte (DMA) erhoben wurden. Während die Aktualisierungen den Entwicklern offenbar mehr Freiheit bieten, auf externe Käufe zu verlinken, wirft die Einführung einer hohen Gebührenstruktur Fragen auf, wie weit diese Freiheit tatsächlich reicht.

Neue Regeln erlauben externe Zahlungslinks, aber zu Kosten

Ab diesem Herbst dürfen Entwickler, die in der EU tätig sind, Links zu Käufen außerhalb ihrer Apps einfügen. Diese Änderung ermöglicht es Entwicklern, Nutzer über Angebote im Internet oder über alternative App-Stores zu informieren und eine Vielzahl von externen Zahlungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Diese neu gefundene Flexibilität ist jedoch mit erheblichen Bedingungen verbunden. Apple beabsichtigt, eine "Store-Servicegebühr" auf digitale Waren und Dienstleistungen zu erheben, die innerhalb eines Jahres nach dem Herunterladen der App generiert werden. Diese Gebühr gilt unabhängig davon, ob der Nutzer auf den externen Link klickt, und könnte Verkäufe über verschiedene Plattformen, einschließlich Drittanbieter-App-Stores und die eigenen Websites der Entwickler, auf Geräten außerhalb von iOS erfassen.

Was sind die zugehörigen Gebühren?

  • Store-Servicegebühr: Entwickler müssen mit einer Gebühr von 20 % rechnen, wenn ihre App ausschließlich über den App Store verfügbar ist. Für Apps, die die Unterstützung von Drittanbieter-Stores erlauben, sinkt diese Gebühr auf 10 %, obwohl möglicherweise weitere Gebühren anfallen.
  • Erstakquisitionsgebühr: Eine zusätzliche Gebühr von 5 % wird auf digitale Waren und Dienstleistungen erhoben, die über eine beliebige Plattform innerhalb eines Jahres nach der Installation der App gekauft werden.
  • Gesamte potenzielle Gebühren: Insgesamt könnte dies bedeuten, dass Apple bis zu 25 % Provision von Käufen erhebt, die innerhalb eines Jahres nach der Installation getätigt werden, was sich auf Abonnements und automatische Verlängerungen außerhalb der Plattform auswirkt.

Bedenken von Entwicklern und Wettbewerbern

Diese hohen Gebühren haben bei Entwicklern Besorgnis ausgelöst. Tim Sweeney, CEO von Epic Games, äußerte seine Bedenken auf X und erklärte: „Apples Bedingungen machen es für Entwickler völlig unwirtschaftlich, ihre Apps sowohl über den Apple App Store als auch über konkurrierende iOS-App-Stores zu vertreiben.“ In der Zwischenzeit hat Spotify seine Unzufriedenheit mit Apples „verwirrendem Vorschlag“ zum Ausdruck gebracht und betont, dass er die Anforderungen des DMA grundsätzlich missachtet.

Apples Argumentation hinter den neuen Gebühren

Apple behauptet, dass diese Gebühren durch den erheblichen Wert, den der App Store Entwicklern bietet, gerechtfertigt sind. Das Unternehmen argumentiert, dass die Erstakquisitionsgebühr die Rolle des App Stores bei der Verbindung von Entwicklern mit EU-Kunden widerspiegelt, während die fortlaufenden Dienstleistungen die Store-Servicegebühr rechtfertigen.

Vergleich von Apples Gebühren

Abgesehen von den Änderungen in der EU bleibt Apples Gebührenstruktur in anderen Regionen streng, wo sie bis zu 30 % auf In-App-Käufe erheben kann. Das Unternehmen hat lange strenge Regeln zu externen Kauflinks eingehalten, einschließlich Formatierungsanforderungen und Benachrichtigungen, die den Nutzern signalisieren, wenn sie die App verlassen.

Laufende Untersuchungen und zukünftige Implikationen

Während Apple diese aktualisierten Regeln umsetzt, untersucht die EU weiterhin die Praktiken des Unternehmens. Bemerkenswerterweise verhängte die EU eine Geldstrafe von 1,84 Milliarden Euro (ca. 2 Milliarden Dollar) gegen Apple, da das Unternehmen die Konkurrenz behindert hat, indem es Musikstreaming-Apps daran hinderte, günstigere Abonnementoptionen außerhalb des App Stores anzuzeigen.

Die Europäische Kommission prüft weiterhin, ob Apples neue Gebührenstruktur gegen das DMA verstößt. Spotify drängt die Kommission, eine gründliche Untersuchung durchzuführen und täglich Bußgelder für als nicht konform erachtete Praktiken zu verhängen.

Fazit

Während Apples jüngste Anpassungen Fortschritte bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen signalisieren, könnten die zeitgleich eingeführten Gebührenstrukturen die beabsichtigten Vorteile für Entwickler überlagern. Der anhaltende Kampf zwischen Technologieriesen und Regulierungsbehörden entwickelt sich weiter und wirft weitere Fragen zur Zukunft der App-Verteilung und der Autonomie von Entwicklern auf.

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