Amnesty International

Amnesty International bewertet EV-Hersteller nach Menschenrechtsrichtlinien

Image illustrating human rights issues in electric vehicle supply chains.

Amnesty International hebt Risiken der Menschenrechte in den Lieferketten von EV-Batterien hervor

Angesichts des erheblichen Anstiegs der Herstellung von Elektrofahrzeugen (EV) hat Amnesty International einen umfassenden Bericht veröffentlicht, der ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte in den Lieferketten für EV-Batterien detailliert darstellt. Der Bericht bewertete 13 der weltweit führenden EV-Hersteller basierend auf ihrem Engagement für Menschenrechtspraktiken und -richtlinien.

Wichtigste Erkenntnisse aus dem Bericht

Die Bewertung großer Automobilhersteller enthüllte alarmierende Ergebnisse, wobei BYD und Mitsubishi am Ende der Rangliste standen, mit nur 11 bzw. 13 von 90 möglichen Punkten. Im Gegensatz dazu erzielten Mercedes-Benz und Tesla die höchsten Punktzahlen mit 51 bzw. 49. Die Gesamtbewertungen zeigen jedoch einen erheblichen Mangel an Bemühungen der Branche, gefährdete Gemeinschaften zu schützen.

Dringender Bedarf an menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht

Der Bericht hebt hervor, dass keines der untersuchten Unternehmen die notwendige menschenrechtliche Sorgfaltspflicht entlang ihrer Lieferketten für kritische Materialien wie Kobalt, Kupfer, Lithium und Nickel effektiv durchführt. Die Forscherin von Amnesty International, Quynh Tran, bemerkte: "Selbst die besser bewerteten Unternehmen haben erheblichen Verbesserungsbedarf. Der Umstieg auf EVs darf nicht auf Kosten von Menschenrechtsverletzungen geschehen."

Folgen der steigenden Nachfrage nach Materialien

Da die Länder bestrebt sind, ihre Klimaziele zu erreichen und einen Wandel zu EVs zu fördern, wird die Nachfrage nach wichtigen Batteriematerialien voraussichtlich steigen. Amnesty warnt, dass ohne angemessene Schutzmaßnahmen der Ansturm auf die Gewinnung dieser Ressourcen zu:

  • Vertreibung von Gemeinwesen
  • Verletzungen der Rechte indigener Völker
  • Gefährlichen Arbeitsbedingungen an Bergstätten

Bewertungskriterien und Transparenzprobleme

Die Bewertung basierte auf öffentlich zugänglicher Informationen über die Menschenrechtspolitiken jedes Unternehmens. Punkte wurden basierend auf ihrem Engagement für die Achtung der Menschenrechte und ihrer Reaktionsfähigkeit auf potenzielle Missbräuche vergeben. Tran betonte, dass eine höhere Punktzahl nicht das Fehlen von Missbräuchen impliziert, sondern eine größere Transparenz und Proaktivität bei der Bewältigung von Risiken anzeigt.

Unternehmen werden ermutigt, ihre Lieferketten gründlich zu kartieren, einschließlich detaillierter Offenlegungen über die Herkunft ihrer Materialien. Tran bemerkte: "Es ist sehr schwierig, wirklich zu wissen, was vor sich geht, ohne Transparenz."

Engagement mit betroffenen Gemeinschaften

Darüber hinaus hebt der Bericht das Versagen der meisten bewerteten Unternehmen hervor, die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigene Völker (UNDRIP) einzuhalten, insbesondere hinsichtlich der Rechte der von Bergbauoperationen betroffenen Gemeinschaften.

Rolle der Regierungen und regulatorischen Rahmenbedingungen

Die Politik der Regierungen spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung, dass Umwelt- und Menschenrechtsbewertungen in den industriellen Praktiken vorgeschrieben werden. Tran stellte eine größere Konsistenz in der Transparenz unter europäischen Automobilherstellern im Vergleich zu ihren US-amerikanischen Pendants fest, was wahrscheinlich auf strengere regulatorische Rahmenbedingungen in der EU zurückzuführen ist.

Nächste Schritte und Unternehmensresponsivität

Die vollständige Aufschlüsselung der Punktzahlen jedes Unternehmens wurde im Bericht bereitgestellt, zusammen mit den Antworten der Automobilhersteller. Bemerkenswert ist, dass drei Unternehmen—BYD, Hyundai und Mitsubishi—nicht auf Amnesty International reagierten.

Ford erkannte seine eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen an, während Mercedes-Benz seine Strategie zur Achtung der Menschenrechte umreißte. In der Zwischenzeit äußerte Renault Group ihr fortlaufendes Engagement mit Amnesty, um ihre Menschenrechtsrichtlinien zu verbessern.

Fazit

Tran schloss mit einer klaren Botschaft: "Unabhängig von der Technologie ist es sehr wichtig sicherzustellen, dass die Menschenrechte in den Lieferketten respektiert werden. Dies ist der Weg, wie wir einen wirklich nachhaltigen und gerechten Übergang zu grünen Technologien erreichen können." Dieser Bericht dient als kritische Erinnerung, dass Nachhaltigkeit im Bereich der EVs die Rechte der Individuen und Gemeinschaften, die an der Ressourcengewinnung beteiligt sind, nicht gefährden darf.

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